NBBL Finale 2011
Auf den Rängen der mit 2.200 Zuschauern restlos ausverkauften Rundsporthalle skandierten die mitgereisten Fans „U 1 L“, was gleichbedeutend für „Urspring, eine Liebe“ stand. Auf dem Feld feierten die Spieler des Team ALBA Urspring ihre vierte NBBL-Meisterschaft in fünf Jahren, nachdem sie im Finale um die Deutsche U19-Krone den TSV Tröster Breitengüßbach mit 68:57 (12:4, 17:11, 22:18, 17:24) bezwungen hatten. Damit schaffte die Schelklinger Talentschmiede die „Titel-Quadratur“ aus ProB, Jugend trainiert für Olympia, JBBL und NBBL.
Zahlen lügen nicht. Im Verlauf der Saison 2010/2011 hatte das Team ALBA Urspring nach dem ersten Viertel durchschnittlich 8,1 Zähler Vorsprung, was vornehmlich mit der exzellenten Offense des Titelverteidigers zu tun hatte. Allein während der Playoffs zeichneten die Schelklinger in den ersten zehn Minuten einer Partie für 19,7 Zähler verantwortlich. Im Finale gegen Breitengüßbach war es allerdings die Verteidigung der Urspringschüler, die den Franken die Luft zum Atmen nahm. Außer einem Freiwurf von ALLSTAR-MVP Philipp Neumann brachten der TSV zunächst nichts Zählbares auf die Anzeigetafel (1:7, 6. Minute). Erst 40 Sekunden vor Viertelende gelang Johannes Richter der erste Feldkorb für den viermaligen TOP4-Teilnehmer – das Momentum lag komplett auf Seiten des Champs (4:12).
Auch der zweite Durchgang gestaltete sich zäh. Mit einem 6:0-Lauf konnte Urspring den Vorsprung in den zweistelligen Bereich ausbauen (4:18, 13. Minute), hatte in der Folge aber selbst Schwierigkeiten, um zum Abschluss zu kommen. Bei Breitengüßbach, das Neumann nur selten am Brett suchte, fand in Kevin Eichelsdörfer einen Guard, der mit Würfen von außen für Entlastung sorgte. Ein zwischenzeitlicher 12:2-Lauf von Kevin Bright und Co. stellte die anfänglichen Machtverhältnisse wieder her (15:29).
Das dritte Viertel ist traditionell das stärkste der Urspringschüler – daran sollte sich auch im NBBL-Finale 2011 nichts ändern. Mit einem 7:0-Run eröffneten die Schützlinge von Trainer Felix Czerny die zweite Halbzeit, was Güßbachs Coach Ulf Schabacker zu einer frühen Auszeit zwang. Mit zwei Treffern von „Downtown“ hintereinander sorgte Malik Müller für die bis dahin größte Führung seiner Farben (24:48, 28. Minute). Wenngleich der TSV anschließend verkürzen konnte, so standen die Franken vor dem letzten Durchgang mit dem Rücken zu Wand (33:51).
Mit dem Mut der Verzweiflung warf die Schabacker-Truppe nochmals alles in die Waagschale, um ein Comeback zu initiieren – mit mittelfristigen Erfolg. Der Ball wurde schnell und gut bewegt, wodurch sich beim TSV erstmals in diesem Finalspiel soetwas wie ein offensiver Rhythmus entwickelte (41:55, 33. Minute). Weiter ließ Urspring den Herausforderer jedoch nicht gewähren. Kapitän Mario Blessing riss die Verantwortung an sich, bestimmte das Tempo der Partie und sorgte dafür, dass der Start-Ziel-Sieg des alten und neuen Meisters nicht mehr in Gefahr geraten sollte.
TSV Tröster Breitengüßbach:
Völkl (dnp), Zenkel (0), Engel (5), Eichelsdörfer (10/2 Dreier), Richter (2), Dippold (17/3), Daubner (0), Hakimi (dnp), Walde (6), Wagner (dnp), Neumann (8, 7 Rebounds, 3 Blocks), Thiemann (9)
Team ALBA Urspring:
Blessing (11/1), Müller (14/2), Heptner (2), Dern (1), Valerien (0), Richter (0), Ogbe (6), Bryant (0), Diouf (6), Bright (13/1), Theis (0), Wolf (15/1, 10 Rebounds)
Awards: Daniel Theis ist der NBBL MVP 2010/2011
TOP4 NBBL-Halbfinale: Breitengüßbach erstmals im Finale
Der TSV Tröster Breitengüßbach hat bei seiner vierten TOP4-Teilnahme erstmals den Einzug ins Finale geschafft. Gegen die Junior Phantoms Braunschweig/Wolfenbüttel setzten sich die Franken nach beherzter Aufholjagd mit 76:72 (13:23, 17:19, 25:11, 19:11) durch. Das NBBL-Finale beginnt am morgigen Sonntag um 13.30 Uhr. Bester Korbjäger für Breitengüßbach war Jörg Dippold mit 25 Punkten (vier Dreier), für Braunschweig erzielte Dennis Schröder 31 (drei Dreier, sechs Assists, fünf Steals).
Beide Teams spielten vom Tip-off an mit Volldampf. Für Underdog Braunschweig wirbelte Point Guard Dennis Schröder die Güßbacher Defensive durcheinander und setzte mit einem Dunk zum 7:2 (2. Minute) ein frühes Ausrufezeichen. Die Franken zeigten sich dagegen treffsicher aus der Distanz: Jörg Dippold netzte gleich zweimal von „Downtown“ ein (8:9, 3.). Nach kurzer Anlaufzeit setzte sich auch erstmals Güßbachs Center-Hüne Philipp Neumann in Szene und dunkte gegen Frank Theis. Theis, Nationalmannschaftskollege von Neumann, ließ sich nicht lumpen und antwortete mit eine Fade-away zum 15:12 für die Niedersachsen. Überhaupt sorgten die Braunschweiger für die Highlights im ersten Viertel: Zunächst blockte Theis spektakulär hinten, um dann vorne krachend per Alley-oop nach Pass von Schröder abzuschließen. Nicht unbedingt erwartet gingen die Junior Phantoms mit einer 23:13-Führung ins zweite Viertel.
Wer nun einen Einbruch der Braunschweiger erwartete, die ein hohes Tempo an den Tag gelegt hatten, wurde eines Besseren belehrt. Schröder, der weiterhin kaum zu verteidigen war, schraubte die Führung auf 27:16 (13.). Für die bis dato höchste Führung sorgte Dennis Nawrocki, der nach einem Theis-Block per Fastbreak in der 15. Minute zum 35:20 einnetzte. Es war erneut Dippold, der den Güßbachern per Dreier neue Hoffnung gab (35:25, 17.). Mit vier Punkten in der Schlussphase krönte dann Dennis Schröder (17 Punkte in Halbzeit eins) vorerst seine Gala-Vorstellung. Beim Stand von 42:30 für die Niedersachsen ging es in die Kabinen.
Ohne Zweifel hatte Tröster-Coach Ulf Schabacker in der Halbzeit die richtigen Worte für sein Team gefunden, das deutlich aggressiver als noch in Hälfte eins zu Werke ging. Die Umstellung auf eine Zonenverteidigung tat ihr Übriges, um den Niedersachsen für eine lange Zeit den Wind aus den Segeln zu nehmen. Punkt um Punkt verkürzten die Franken den Rückstand, wobei sich Steffen Walde mit fünf Punkten in Serie (46:46, 26.) als Energizer entpuppte. Das vierte Foul gegen Philipp Neumann und anschließendes Technisches Foul gegen Schabacker sollten Braunschweig eigentlich wieder Auftrieb geben, doch weder aus den fälligen Freiwürfen (1/4) noch aus dem folgenden Ballbesitz schlug die Mannschaft von Coach Hakim Attia Kapital. Das Momentum blieb auf Seiten der Tröster-Boys, die nach zwei Freiwürfen von Felix Engel zum 49:48 (28.) erstmals in dieser Partie in Führung gingen. Ein Dreier von Engel aus acht Metern Entfernung zum 52:49 unterstrich das neue Selbstbewusstsein des viermaligen TOP4-Teilnehmers. Beim Stand von 55:53 für Güßbach ging es in den Schlussabschnitt.
Zwei entscheidende Szenen dann in der 34. Minute: Theis kassierte sein viertes Foul und wurde von Attia vorsichtshalber auf die Bank beordert. Noch schlimmer traf es jedoch Güßbach: Nach einem überflüssigen Offensiv-Foul kassierte Neumann sein fünftes persönliches Foul. Die Franken waren aber überhaupt nicht geschockt, im Gegenteil: Steffen Walde holte mit einem Dreier die Führung zurück (60:59, 35.), um dann drei Minuten später mit einem weiteren Distanztreffer die Führung auf 69:62 auszubauen. Doch Braunschweig gab sich noch längst nicht geschlagen: Wer sonst außer Schröder sollte den Underdog noch einmal heranbringen? Ein Dreier zum 67:71 (39.) sowie ein Steal zum 72:73 eine Minute vor Schluss machten die Partie zu einem Hitchcock. Der nächste Angriff der Güßbacher brachte nichts ein, und auf der anderen Seite schafften es die Phantoms nicht, innerhalb der 24-Sekunden-Angriffszeit abzuschließen. Braunschweig stoppte die Uhr, und mit acht Sekunden Restspielzeit schritt Jörg Dippold an die Linie. Der Forward traf den ersten, vergab den zweiten, doch Güßbachs zweiter Big Man Johannes Richter schnappte sich das Leder und traf zum 76:72-Endstand. Damit schaffte der TSV Tröster Breitengüßbach im vierten Anlauf erstmals den Einzug ins TOP4-Finale.
Junior Phantoms Braunschweig/Wolfenbüttel:
Schier (0), Pölderl (4), Kante (10), Nawrocki (11), Ninatsakis (dnp), Schröder (31/3, 6 Assists, 5 Steals), Theis (16, 13 Rebounds, drei Blocks), Goes (0), Gardlo (dnp), Barbu (dnp), Pelikan (dnp), Wandrey (0)
TSV Tröster Breitengüßbach:
Völkl (dnp), Zenkel (0), Engel (9/2), Eichelsdörfer (6), Richter (13, 7 Rebounds), Dippold (25/4), Daubner (0), Hakimi (dnp), Walde (14/3), Wagner (dnp), Neumann (6), Thiemann (3, 7 Rebounds)
TOP4 NBBL-Halbfinale: Urspring auf dem Weg zum vierten Titel?
In einem kampfbetonten und verteidigungsintensiven Halbfinale setzte sich der amtierende Meister Team ALBA Urspring mit 73:53 (12:20, 10:8, 22:16, 29:9) gegen die Paderborn Baskets durch – und steht damit zum vierten Mal in fünf Jahren im Finale um die Deutsche U19-Meisterschaft. Über drei Viertel rannten die Youngster von Trainer Felix Czerny einen Rückstand hinterher, im im Schlussabschnitt dann noch die Wende zu schaffen und mit einem offensiven Sturmlauf den Sieg zu realisieren.
Die Partie begann ganz nach dem Geschmack der Ostwestfalen, die in den ersten beiden Angriffen zwei Dreier versenkten und Urspring durch einen 8:0-Lauf früh unter Zugzwang setzten. Der dreifache Meister brauchte über drei Minuten, ehe Mario Blessing mit einem Korbleger für die ersten Zähler der Schelklinger sorgte. Paderborn machte vollkommen unbeirrt weiter Druck und setzte sich alsbald gar zweistellig ab (2:12, 6. Minute). Coach Felix Czerny nahm eine Auszeit, um seine Schützlinge neu einzustellen, was sich unmittelbar in einem 5:0-Lauf bemerkbar machte. Die Baskets überstanden das Urspringer Zwischenhoch mit Bravour und behielten weiterhin die Nase vorn (12:20).
Der Paderborner Schwung des ersten Durchgangs ebbte zunehmend ab, da Urspring in der eigenen Hälfte während der zehn Minuten vor der Halbzeitpause weitaus konsequenter verteidigte. Die Gacaev-Truppe nahm die harte Gangart an und erklärten ihrerseits die Baskets-Zone zum Sperrgebiet. Oftmals auf Kosten von Fouls wurden beidseitig einfache Leger unterbunden, was sich auch auf der Anzeigetafel bemerkbar machte. Während der Playoffs hatten sowohl Paderborn als auch Urspring bis dato im zweiten Viertel einen Schnitt von 20 Zählern oder mehr aufgelegt – dieser beeindruckende Trend kam in der Rundsporthalle zu einem jähen Ende (22:28).
Nach dem Seitenwechsel erwischte der NBBL-Champ den besseren Start und konnte den über die Verteidigung aufgebauten Druck in Zählbares ummünzen. Urspring, seit jeher für ein starkes drittes Viertel bekannt, verkürzte weiter, sodass sich Coach Gacaev zu einer Auszeit gezwungen sah (29:32, 23. Minute). Die Baskets konterten zwar nochmals per Dreier von Ole Wendt, doch das Momentum kippte immer mehr zugunsten der Schelklinger, die pünktlich zum Schlussakt den Ausgleich herstellten (44:44).
Was den Urspringschülern bis dahin fehlte, war die erste Führung des Spiels. Zu Beginn des finalen Viertels riss beim Nordwest-Primus Ole Wendt die Verantwortung an sich und legte mit tollen Einzelaktionen vor, sodass die Internatler stets nachziehen mussten. Nach einem Wendt’schen Fehlwurf war es Kalidou Diouf vorbehalten, nach einem Offensiv-Rebound die erste Urspring-Führung des Abends herzustellen (52:50, 35. Minute). Urspring hatte Blut geleckt und setzte sich mit einem 12:2-Lauf – inklusive Dreiern von Kevin Bright und Malik Müller – deutlich ab (64:52, 37. Minute). Aufgrund der unerbittlich heruntertickenden Uhr mussten die Baskets schnell handeln und frühe Abschlüsse erzwingen. Die erhofften Treffer blieben jedoch aus, was Urspring die Chance auf diverse Fastbreaks eröffnete, wodurch das Endergebnis noch in die Höhe schnellte.
Team ALBA Urspring:
Blessing (14/2 Dreier), Müller (13/2), Heptner (0), Dern (0), Valerien (0), Richter (5), Ogbe (14/2), Bryant (0), Diouf (4), Bright (8/1), Theis (6), Wolf (9)
Paderborn Baskets:
Leineweber (2), Sünkeler (6/2), Wendt, L. (5/1), Kretschmann (0), Popov (0), Stukenberg (6), Tadesse (0), Wendt, O. (20/2, 6 Assists, 4 Steals), Heile (0), Wolf (0), Westermann (0), Gloger (14)
(NBBL / JB / JF)
TOP4 JBBL-Finale: Team ALBA Urspring gewinnt Meistertitel
Das Team ALBA Urspring ist neuer JBBL-Meister. Im Finale bezwangen die Schelklinger TOP4-Gastgeber BBA Ludwigsburg vor 1.700 Zuschauern nach 40 höchst intensiven Minuten mit 73:68 (17:17, 12:18, 23:18, 22:15). Nachdem Urspring im vergangenen Jahr im TOP4-Halbfinale gegen den späteren Meister IBBA Berlin unterlegen war, hatte sich die Mannschaft von Trainer Reiner Braun in diesem Jahr in einer Neuauflage des letztjährigen Semifinales gegen die Hauptstädter durchgesetzt und erntete nun im Finale auch noch Meister-Ehren. Bester Korbjäger beim neuen Champion war Gavin Schilling mit 32 Zählern, für Ludwigsburg erzielte Tobias Heintzen 15 Zähler.
Munterer und zugleich konzentrierter Auftakt beider Teams: Sowohl Urspring als auch Ludwigsburg setzten von Beginn an auf eine starke Defensive und geordnetes Setplay. Die offensiven Ausstiege liefen dabei zunächst nicht über die gewohnten Protagonisten, sondern bei Urspring über Guard Daniel Ivanov (erzielte vier der ersten acht Urspring-Punkte) und bei Ludwigsburg über Yannick Armbrust, der im ersten Viertel sechs Punkte markierte. Gavin Schilling, der noch im Halbfinale gegen IBBA Berlin die ersten 14 Zähler Ursprings markiert hatte, wurde von der Defensive der BBA gut abgeschirmt und kam erst in der achten Minute zu seinen ersten Zählern (10:10). Was für die Schwaben galt, zeichnete auch Urspring aus: Ihre beweglichen Defensivreihen machten es dem TOP4-Gastgeber schwer, erfolgsversprechende Würfe abzusetzen. Mit einem gerechten 17:17 ging es in die erste Viertelpause.
Im zweiten Abschnitt war es dann Urspring, das besser aus dem kurzen Break kam. Mit einem 7:0-Run zog die Mannschaft von Coach Reiner Braun auf 24:17 davon. Dann schlug die große Stunde von Ludwigsburgs Kapitän Tobias Heintzen: Mit zwei Dreiern führte er die BBA wieder auf 23:26 (17.) heran und sorgte am anderen Ende des Feldes mit aufopferungsvoller Defense dafür, dass Ursprings Center Schilling für jeden seiner Zähler hart arbeiten musste. Inspiriert von Heintzen fand nun auch U16-Nationalspieler Robert Zinn ins Spiel: Zunächst verkürzte er mit seinen ersten Punkten des Spiels auf 25:26 (17.), um eine Minute mit einem Dreier die Führung für Ludwigsburg zurück zu holen (28:26, 18.). Heintzen erhöhte auf 30:26 und vollendete einen 10:0-Run der BBA, ehe er sein drittes Foul kassierte und von Coach Cäsar Kiersz für den Rest der ersten Hälfte auf die Bank beordert wurde. Mit Erklingen der Halbzeitsirene versenkte Zinns Nationalmannschaftskollege Stefan Ilzhöfer einen Dreier, sodass Ludwigsburg mit einer 35:28-Führung in die Halbzeit ging.
Kam Gavin Schilling in der ersten Hälfte (9 Punkte) noch nicht so zur Entfaltung wie gewohnt, so änderte sich nach dem Seitenwechsel: Mit sieben Punkten in den ersten vier Minuten, darunter zwei krachende Dunkings, verkürzte er Ursprings Rückstand auf 37:42 (24.). Und es sollte noch besser kommen für die Schelklinger: Zaire Thompson, der das gesamte Spiel über klug Regie führte, erzielte mit zwei Dreiern wieder die Führung für Urspring (45:42, 26.). Danach war es an Robert Zinn, die BBA wieder ins Spiel zu bringen: sieben der nächsten neun Ludwigsburger Punkte gingen auf das Konto des Point-Guards, die Hausherren lagen zu diesem Zeitpunkt 53:45 in Front (29.). Danach die Schrecksekunde für die Schwaben: Sowohl Zinn als auch Heintzen, der bis dato exzellent gegen Gavin Schilling verteidigt hatte, kassierten jeweils ihr viertes Foul. Eben jener Schilling war es, der Urspring bis zur Viertelpause mit vier Punkten wieder auf 51:53 herangebracht hatte.
Es war also alles bestens präpariert für ein spannendes Schlussviertel, in dem sich Ludwigsburg auch ohne das Duo Zinn/Heintzen schnell eine Zehn-Punkte-Führung (63:53, 33.) erarbeitete. Doch Urspring sollte sich auf sein Kämpferherz und seinen One-Two-Punch Zaire Thompson/Gavin Schilling verlassen können: Das Duo markierte 18 der letzten 16 Urspring-Punkte. Eminent wichtig waren jene vier in Serie des quirligen Thompson, die den Schelklingern eine Minute vor Schluss die 67:66-Führung bescherten. Heintzen, Ludwigsburgs Bester an diesem Tag, konterte zwar noch einmal zum 68:67, doch Schilling nutzte in der Crunchtime seine körperliche Überlegenheit und erzielte die letzten sechs Urspring-Punkte zum 73:68-Endstand.
Team ALBA Urspring:
Nußbaumer (dnp), J. Staiger (dnp), Ivanov (8), Eisele (0), Berger (4), Güray (0), Dejworek (11/1, 13 Rebounds), Milkereit (dnp), A. Staiger (dnp), Thompson (18/2), Schilling (32, 9 Rebounds)
BBA Ludwigsburg:
Lang (dnp), Kutschmar (0), Armbrust (8), Vico (dnp), Otto (2), Bechtel (dnp), Heintzen (15/2, 7 Rebounds), Neumann (2), Ilzhöfer (9/3), Zinn (14/2, 6 Rebounds, 6 Assists), Velagic (8), Joos (10)
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TOP4 JBBL-Halbfinale: Ludwigsburg zieht dank Offensivrausch ins Finale ein
BBA Ludwigsburg vs. TSV Bayer 04 Leverkusen 81:49 (45:23)
Vor gut 900 Zuschauern in der Ludwigsburger Rundsporthalle hat die BBA Ludwigsburg das zweite JBBL-Halbfinale gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen mit 81:49 (17:10, 28:13, 18:16, 18:10) gewonnen. Damit trifft der TOP4-Ausrichter im Finale um die Deutsche U16-Meisterschaft (Sonntag, 15. Mai, 11:00 Uhr) auf das Team ALBA Urspring. Die Vorentscheidung in einer munteren und ansehnlichen Partie fiel im zweiten Viertel, als Nationalspieler Robert Zinn (23 Punkte, sechs Rebounds, fünf Assists) mit neun Zählern in Folge die erste zweistellige Führung der Gastgeber herstellte. Bei Leverkusen avancierte Henning Wiesemann mit 15 Punkten zum Topscorer der Gäste.
Die Hausherren erwischten den besseren Start in die Partie und konnten sich dank guter Transition Offense früh einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Ludwigsburg profitierte dabei von seiner Physis bei der Bewegung ans Brett sowie einer bissigen Verteidigung. Die Rheinländer ließen sich jedoch nicht direkt abschütteln, blieben dran und hielten ihrerseits mit viel Intensität in der eigenen Hälfte dagegen (8:6, 6. Minute). Bis zum Viertelende gelang den Farbenstädtern offensiv jedoch zu wenig, wodurch sich die BBA etwas weiter absetzen konnte (17:10).
Den zweiten Abschnitt eröffnete Juniorennationalspieler Robert Zinn mit einem eigenhändigen 9:0-Lauf, den Leverkusen selbst durch eine taktische Auszeit nicht stoppen konnte (26:10, 13. Minute). Die Schwaben hatten endgültig Fahrt aufgenommen, während die Rheinländer den Zinn’schen Schock nur schwer verdauten. Auf Seiten Leverkusens hielt Flügel Yannik Mettner mit seinem Drive über die Mitte sowie einem Dreier am ehesten gegen eine frühe Vorentscheidung (35:17, 16. Minute). Doch auch er konnte letztlich nicht verhindern, dass Ludwigsburg weiter Druck machen und den Vorsprung noch vor dem Seitenwechsel in die Höhe schrauben konnte (45:23).
Nach der Halbzeitpause wartete Leverkusen mit einer Ganzfeldpresse auf, die Ludwigsburg auf dem falschen Fuß erwischte. Die Schützlinge von TSV-Coach Andreas Aust kam mit hohem Tempo zwar zu einigen einfachen Punkten (47:30, 23. Minute), doch die BBA nahm den Stil der Gäste dankbar an stieg voll in das „Run-and-gun“ ein. Schnell hatte der Ausrichter das Heft wieder in der Hand – und den ohnehin sehr komfortablen Vorsprung abermals ausgebaut (63:39).
Die Rheinländer warfen nochmal alles in die Waagschale, mussten allerdings erkennen, dass die Baden-Württemberger an diesem Nachmittag nicht zu bezwingen waren. Sowohl Aust als auch BBA-Trainer Cäsar Kiersz nutzten die Gelegenheit, um ihren Bankspielern viele Minuten auf dem TOP4-Parkett zu geben. Unter dem Jubel des Heimpublikums fielen sich Zinn und Co. in die Arme – im JBBL-Finale (Sonntag, 15. Mai, 11:00 Uhr) trifft der TOP4-Ausrichter nun auf das Team ALBA Urspring.
BBA Ludwigsburg:
Lang (dnp), Kutschmar (0), Armbrust (4), Vico (1), Otto (2), Simpson (dnp), Heintzen (23), Neumann (0), Ilzhöfer (17/4 Dreier), Zinn (23/3, 5 Assists), Velagic (6), Joos (5)
TSV Bayer 04 Leverkusen:
Moritz (2), Jeuschede (0), Bich (6), Meinerzhagen (0), Wiesemann (15), Jansen (5), Pokar (1), Sengfelder (7), Mettner (11/1), Oppong Asamoah (2), Bachmann (0), Odenthal (0)
TOP4 JBBL-Halbfinale: Urspring entthront Meister IBBA Berlin
IBBA Berlin vs. Team ALBA Urspring 54:58 (43:43)
Das Team ALBA Urspring hat den Einzug ins JBBL-Finale geschafft. Im Halbfinale bezwang die Mannschaft von Trainer Reiner Braun vor 500 Zuschauern in der Ludwigsburger Rundsporthalle – darunter neben den2809 Nationaltrainern Frank Menz, Harald Stein und Kay Blümel auch die Ex-Nationalspieler Ademola Okulaja, Henning Harnisch und Hansi Gnad – Vorjahresmeister IBBA Berlin mit 58:54 (15:10, 12:14, 16:19, 15:11). Überragender Akteur auf Seiten Ursprings war Center Gavin Schilling mit 31 Punkten und 19 Rebounds; es war das elfte Double-Double des Junioren-Nationalspielers in Serie. Für den gestürzten Meister IBBA markierte Tarek Vierhuve 17 Zähler.
Während der amtierende Meister IBBA Berlin im ersten Viertel sichtlich Schwierigkeiten hatte, ins Spiel zu finden, konzentrierte sich Urspring darauf, Gavin Schilling zu suchen – und fand ihn! Die ersten 14 Punkte Ursprings gingen auf das Konto des 2,04 Meter großen Centers, den in der Zone kein Berliner stoppen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hieß es 14:6 (8. Minute), und erst danach sollte es auch bei den Hauptstädtern, die in der Folge Schilling konsequent doppelten oder gar zu dritt verteidigten, besser laufen. Tarek Vierhuve war es, der die IBBA wieder in Schlagdistanz brachte. Dennoch gingen die Schelklinger mit einer 15:10-Führung ins zweite Viertel; den einzigen anderen Punkt für Urspring erzielte Zaire Thompson von der Freiwurflinie.
Ähnlich zäh wie zu Beginn der Partie gestaltete sich der Beginn des zweiten Viertels. Erst in der 14. Minute brach Daniel Güray mit einem Dreier für Urspring (18:10) den Bann. Berlin setzte wie schon in den ersten zehn Minuten auf eine aggressive Ganzfeld-Verteidigung und erntete die Früchte: Nach einem Steal verkürzte Nico Jacobi auf 19:21, was Urspring zu einer Auszeit veranlasste (17.). Deren Wirkung verpuffte, denn schon im nächsten Angriff holte Vierhuve von „Downtown“ die erste Berliner Führung des ganzen Spiels (22:21, 18.). Nur wenig später kassierte Ursprings überragender, weil bis dato fast einziger Punktesammeler Schilling sein drittes Foul – das Momentum schien zugunsten Berlins zu kippen. Der Foulpfiff war allerdings der Weckruf für Schilling, der nach für ihn elf korblosen Minuten (viertelübergreifend) zum 23:22 einnetzte (19.). Zur Pause hatte Ursprings Center 18 der insgesamt 27 Zähler markiert, Urspring ging mit einer knappen 27:24-Führung in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es spannend. Berlin ging nun verstärkt mit Dampf zum Korb und nutzte einen 8:0-Run (Jacobi 4), um sich die Führung zurück zu holen (36:33, 25.). Schilling und Zaire Thompson mit einem seiner wenigen offensiven Lichtblicke waren es, die Urspring wieder nach vorn brachten (41:40, 29.). Beim Stand von 43:43 ging es in den Schlussabschnitt; Schilling mit 26 und Vierhuve (12) waren bis dato die Topscorer ihrer Teams.
Und auch im letzten Viertel sollte das private Duell zwischen Center Schilling und Spielmacher Vierhufe weiter gehen. Letzterer übernahm nun immer mehr die Verantwortung für Berlin und suchte oft den Weg zum Korb, streute aber auch einen Dreier zum 52:49 (35.) ein. Ausgerechnet in der Crunchtime entdeckte dann Schilling sein ruhiges Händchen an der Freiwurflinie. Hatte er bis dato alle sechs Boni vergeben, traf er nun 1/2 zum 54:54 (38.) und wenig später zum 55:54 (1/2, 39.). Aus zwei Offensiv-Rebounds (Thompson und Schilling) konnte Urspring nicht profitieren, auf der Gegenseite leistete sich Vierhufe einen vorentscheidenden Ballverlust. Erneut war es Schilling an der Freiwurflinie, der 20 Sekunden vor Schluss den Vorsprung auf 56:54 schraubte. Im letzten Angriff übernahm erneut Vierhufe, doch sein Korbleger verfehlte das Ziel. Auf der Gegenseite machte Zaire Thompson mit zwei Freiwürfen zum 58:54-Endstand den Finaleinzug für das Team ALBA Urspring perfekt.
IBBA Berlin:
Kuck (dnp), Straube (0), Vierhuve (17/2 Dreier), Gaida (1), Bechara (0), Gericke (0), Jacobi (13, 9 Rebounds), Missa (8, 19 Rebounds), Bernhard (dnp), Schönheit (9/1, 10 Rebounds), Schneider (6), Winterstein (dnp)
Team ALBA Urspring:
Nussbaumer (dnp), J. Staiger (0), Ivanov (9/1), Eisele (0), Berger (4), Güray (3/1), Dejworek (1, 4 Assists), Milkereit (dnp), A. Staiger (dnp), Thompson (10), Schilling (31, 19 Rebounds)
(JBBL / JF / JB)