Nachwuchs und Jugend Basketball Bundesliga

NBBL Finale 2012

Der TSV Tröster Breitengüßbach ist Meister 2012 der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL). Die Mannschaft von Trainer Ulf Schabacker stand zum bereits fünften Mal in einem TOP4, diesmal reichte es für die Franken endlich für den ganz großen Wurf. Im Finale um die nationale U19-Krone bezwang Güßbach vor 1.400 Zushauern in der gutbesuchten Hagener ENERVIE Arena die Eisbären Bremerhaven mit 79:65 (23:21, 16:11, 24:17, 16:16). Auffälligster Spieler der Begegnung waren Johannes Richter (21) und Alexander Engel, der allein im vorentscheidenden dritten Viertel zwölf Zähler markierte – der Aufbau beendete die Partie mit insgesamt 17 Punkten. Für den Vizemeister aus dem hohen Norden traf Bazoumana Kante (16) am besten.

Für die Eisbären Bremerhaven war das Endspiel um die NBBL-Krone absolutes Neuland. Bereits der TOP4-Einzug an sich wurde im hohen Norden als sportliches Erfolgserlebnis gefeiert. Der TSV Tröster Breitengüßbach stand zuvor schon vier Mal unter den besten vier U19-Mannschaften und musste sich zuletzt 2011 im Finale dem Team ALBA Urspring geschlagen geben. Nachdem sich die Franken im diesjährigen Halbfinale mit 68:64 gegen den amtierenden Deutschen Meister durchgesetzt hatten, war das Feld für einen neuen Titelträger bereitet. Beide Mannschaften wussten um diese für ihren jeweiligen Verein historische Chance. Entsprechend intensiv und fokussiert gingen sie ab dem Hochball zu Werke. Bremerhaven erwischte den etwas besseren Start (5:2, 2. Minute) und blieb die meiste Zeit knapp in Führung, was hauptsächlich daran lag, dass der Ball konsequent zum Brett getragen wurde (13:10, 5. Minute). Tröster-Coach Ulf Schabacker stellte defensiv minimal um und hielt seine Schützlinge dazu an, die gegnerischen Pässe in die Zone zu unterbinden. Prompt unterliefen den Eisbären einige Ballverluste, die in die andere Richtung im Form von einfachen Fastbreak-Korblegern bestraft wurden (16:18, 7. Minute). Viel weiter konnten sich die Franken allerdings nicht absetzen, zumal Bremerhaven nach einem Dunk von Helge Baues mit dem Horn zur Viertelpause das Momentum auf seine Seite brachte (21:23, 10. Minute).

So wichtig der Druckkorbleger von Baues auch war, der Forward ließ sich nur wenig später im Gerangel um den Ball zu einem Foul hinreißen und kassierte darüber hinaus auch noch ein „T“ (23:26, 13. Minute). Bremerhavens Trainer Hamed Attarbashi nahm eine Auszeit, um Ruhe ins Spiel seiner Schützlinge zu bringen. Die Gemüter der Eisbären beruhigten sich zwar, allerdings kühlten gleichzeitig ihre Angriffsbemühungen herunter (25:30, 15. Minute). Der TSv nutzte die Gunst der Stunde und setzte sich Zug um Zug ab, wobei ein Dreier durch Phillip Daubner kurz vor dem Pausenpfiff für zusätzlichen Schwung beim Gang in die Kabine sorgte (32:39, 20. Minute).

Diesem Schwung traten die Nordlichter nach dem Seitenwechsel mit defensiver Härte gegenüber, was zunächst dazu führte, dass sich an der Punktedifferenz nichts tat (36:42, 23. Minute). Initiiert durch einen Dreier von Dino Dizdarevic schwang sich Breitengüßbach zu einem 14:0-Lauf auf, dem Bremerhaven nichts entgegenzusetzen hatte (36:56, 26. Minute). Viele der fränkischen Zähler kamen in dieser Phase dadurch zustande, dass der TSV den Ball gut und schnell durch die eigenen Reihen laufen ließ sowie in der Transition kluge Entscheidungen traf. Mit erhöhtem Druck auf den ballführenden Spieler sorgte die Attarbashi-Truppe für ein Ende der bayerischen Punkteflut, tat sich selbst im Abschluss aber nach wie vor schwer (49:63, 30. Minute).

Was Bremerhaven auch unternahm, um den Rückstand zu verringern, Breitengüßbach hatte stets die passende Antwort parat. Ob aus der Distanz oder am Brett – wann immer bei den Eisbären so etwas wie Hoffnung aufkeimte, nahmen die Franken ihnen diese mit einem Treffer aus schwerer Lage (56:71, 37. Minute). Ein finales Aufbäumen der Nordmannen brachte den TSV kurzzeitig nochmal aus der Fassung, als der vormals deutliche Vorsprung in den einstelligen Bereich gedrückt wurde (64:71, 39. Minute). Ein weiterer Daubner-Dreier zum 64:74 knapp eine Minute vor Spielende besiegelte letztlich das Schicksal der Nordmannen, die erst in den letzten Sekunden aufhörten Widerstand zu leisten – der Rest ging im fränkischen Siegesjubel unter.

Ulf Schabacker (Trainer TSV Tröster Breitengüßbach):

„Dieser Titel ist unheimlich wichtig für uns. Das letzte Mal sind wir vor zehn Jahren Deutscher Meister geworden, damals noch mit Steffen Hamann und Chris McNaughton. Und auch heute ist es natürlich unser Ziel, junge Spieler in den Profi-Kader zu bringen – was schwer genug ist, denn das Niveau bei den Brose Baskets ist unheimlich hoch. Mein Respekt heute geht an Bremerhaven, das zu Recht im TOP4 stand und uns das Leben richtig schwer gemacht hat.“

Hamed Attarbashi (Trainer Eisbären Bremerhaven):

„Die Enttäuschung nach der Niederlage im Finale wird bei uns relativ schnell verfliegen, da bin ich mir sicher. Das Erreichen des NBBL-Finales ist der größte Erfolg in unserer Vereinsgeschichte, das kann uns keiner mehr nehmen. Heute haben wir gezeigt, dass wir gegen das favorisierte Team aus dem Süden mehr als mithalten können. Letztendlich haben uns die Rebound-Hoheit der Güßbacher und die daraus resultierenden zweiten Chancen das Genick gebrochen.“

Eisbären Bremerhaven:

Gerrit Balke (0), Moritz Thomany (5), Nick Tienarend (5/1 Dreier), Diego Preval (1), Bazoumana Kante (16/1), Bahir Karmand (0), Dominik Breitschuh (0), Helge Baues (9), Adrian Breitlauch (13/2), Jacob Mampuya (2), Jonathan Malu (14), Sergej Tittel (0)

TSV Tröster Breitengüßbach:

Mark Völkl (3/1), Tim Leonhardt (0), Alexander Engel (17/4), Christoph Dippold (4), Felix Griebel (0), Dino Dizdarevic (3/1), Christopher Wolf (6/1), Philip Daubner (14/3), Johannes Richter (21/2), Lucas Wagner (4), Terry Thomas (2), Johannes Thiemann (5)

(NBBL / JB)

JBBL Finale 2012

Die Paderborn Baskets haben die Deutsche U16-Meisterschaft gewonnen. Im Finale setzte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Schettke nach intensiven 40 Minuten mit 88:75 gegen den FC Bayern München durch. Überragender Akteur bei den Baskets war U16-Nationalspieler Lars Kamp mit 29 Zählern; für Bayern erzielte Tim Hasbargen nicht minder beeindruckende 31 Punkte.

Den besseren Start in die Partie erwischten vor 750 Zuschauern in der Hagener ENERVIE Arena die Baskets aus Paderborn. Angetrieben vom starken Lars Kamp legten die Westfalen zum 6:2 vor. Die Bayern benötigten einige Minuten, um ihren Rhythmus zu finden, erwiesen sich in der Folge jedoch als ebenbürtiger Gegner. Schon früh zeichnete sich ab, dass die Partie von zwei Protagonisten dominiert werden würde: Auf Seiten der Baskets war U16-Nationalspieler Kamp Dreh- und Angelpunkt bei den Paderbornern, für die Bajuwaren entpuppte sich Tim Hasbargen an diesem Tag als der „Go to Guy“. Mit fünf Punkten in Serie erhöhte Kamp nach sieben Minuten auf 19:12, Hasbargen konterte mit der Schlusssirene nach dem ersten Viertel mit einem Dreier zum 18:22.

Hasbargen sollte es auch sein, der München zu Beginn des zweiten Viertels wieder auf zwei Zähler heranbrachte (22:24). Es folgte die stärkste Phase des FCB, der nach Punkten von Karim Jallow und erneut Hasbargen vier Minuten vor der Pause erstmals deutlicher in Führung ging (33:27). Die Baskets verließen sich auf ihren Leader Lars Kamp – und wurden nicht enttäuscht. Entweder punktete der Guard nach Drives zum Korb selbst oder setzte gekonnt seine Mitspieler in Szene. Zur Halbzeit (35:35) hatten sich die Baskets von ihrem kleinen Tief wieder erholt.

Mit frischem Elan und eine Spur wacher als die Bayern kam die Mannschaft von Trainer Stefan Schettke danach aus der Kabine, und auch Kamp machte da weiter, wo er vor der Pause (14 Punkte) aufgehört hatte. Sein Dreier bedeutete die 43:35-Führung für die Baskets (22.). Alan Boger erhöhte auf 51:38, Kamp direkt im Anschluss auf 53:38 (24.) – Bayern musste sich etwas einfallen lassen, um nicht früh entscheidend ins Hintertreffen zu geraten. Doch Paderborn blieb des trotz der beruhigenden Führung hochkonzentriert und legte in Person von Niklas Kiel, der ebenfalls ein starkes Spiel machte, nach (57:40, 25.).

Die Bisselik-Schützlinge behielten jedoch, wie schon im gestrigen Halbfinale gegen Nördlingen, die Köpfe oben und arbeiteten sich in der Folge Punkt um Punkt heran. Nach Ende des dritten Viertels betrug der Rückstand zwar immer noch zehn Punkte (54:64), doch die Bayern hatten den Glauben an sich und den immer noch möglichen Sieg wiedergefunden.

Zu Recht, wie der Beginn des Schlussabschnitts schnell zeigen sollte. Ein Drei-Punkte-Spiel von Hasbargen brachte München auf fünf Zähler heran (59:64, 32.). Alan Boger leistete sich ein Unsportliches Foul, Hasbargen konnte aber nur einen der fälligen Boni versenken (64:60). Das vierte Foul des im Gegensatz zum gestrigen Halbfinals diesmal unauffälligen Luis Figge sorgte für tiefere Sorgenfalten auf der Stirn von Baskets-Coach Schettke. Doch er hatte ja einen jungen Nationalspieler in seinen Reihen, der einfach „on fire“ war: Ein Korbleger und ein Freiwurf von Kamp ließen die Baskets ein wenig durchschnaufen (69:62, 35.).

Doch Paderborn auf den Guard zu reduzieren, würde dem beherzt kämpfenden Baskets-Team nicht gerecht. Speziell Niklas Kiel bewies, dass man sich in der Crunchtime auch auf ihn verlassen konnte: Sein Dreier zum 72:63 vier Minuten vor Schluss ließ die Westfalen und ihre zahlreich mitgereisten Fans erstmals vom Titel träumen. Als dann auch noch Boger Hasbargen an der Mittellinie den Ball klaute und zum 76:65 vollstreckte, Kamp kurz darauf auf 78:65 erhöhte, gab es in der gut gefüllten Hagener Arena nicht mehr viele, die noch an ein Comeback der Bajuwaren glaubten – außer ihnen selbst. Hasbargen, der am Ende auf 31 Punkte kam, verkürzte noch einmal auf 70:78 (37.), doch Punkte von Kiel zum 80:70 110 Sekunden vor Schluss sollten den Widerstand des FC Bayern München endgültig brechen. Hochverdient wurden die Paderborn Baskets zum ersten Mal Meister in der JBBL – ein Kompliment aber auch an den FC Bayern, der zu keiner Phase des Spiels aufgesteckt hat.

Stefan Schettke (Trainer Paderborn Baskets):

„Selbst als wir vier Minuten vor Schluss mit 14 Punkten geführt haben, habe ich zu meinen Jungs gesagt: `Das Ding ist noch nicht gelaufen´. Wir wussten um die Qualität der Bayern und auch, dass sie nicht aufgeben würden. Letztendlich kam man sagen, dass wir uns im Laufe der Saison kontinuierlich gesteigert haben und zum richtigen Zeitpunkt unseren besten Basketball gezeigt haben. Lars (Kamp, Anm. d. Red.) war heute sicher unser überragender Scorer, aber alle anderen sind für unseren Erfolg genauso wichtig – das hat auch das gestrige Halbfinale gezeigt, als gleich fünf Spieler bei uns zweistellig gepunktet haben.“

Berthold Bisselik (Trainer FC Bayern München):

„Glückwunsch an Paderborn zum verdienten Titelgewinn. Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Jungs; allein, dass wir beim TOP4 dabei sind, ist eine Riesen-Sensation. Heute hat es an Kleinigkeiten gelegen – beispielsweise unsere zwei vergebenen Korbleger, die wir am Ende bei vier Punkten Rückstand nicht verwandeln konnten. Mitentscheidend war der Beginn der zweiten Hälfte, als Paderborn gleich zwei Dreier gegen den Mann getroffen hat und einen kleinen Run initiieren konnte. Wir dagegen waren heute mit insgesamt zwei Dreier aus der Distanz nicht so gefährlich wie sonst.“

Paderborn Baskets:

Jannis Bartels 0, Jonas Strümpel 0, Niklas Kiel 23/1, Lars Kamp 29/2 / vier Assists / vier Rebounds, Serkan Soylu 2, Noah Krüger 2, Till Pape 9, David Leff 0, Alan Boger 11/1, Alexander Michels 6, Luis Figge 6, Eyyub Sonmez 0

FC Bayern München:

Sebastian Schmitt 10, Elias Weigel 6, Tim Hasbargen 31/1, Benjamin Ivancic dnp, Yanik Stamer 2, Marco Hack Vazquez 2, Richard Freudenberg 3/1, Johann Kinshofer 7, Karim Jallow 14, Korbinian Stadler 0, Mathis Kindelmann 0, Sandro Papavlassopoulos dnp

(JBBL / JF)

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