NBBL/JBBL TOP4 2014
TOP4 2014: Hochklassige Spiele und zwei Nationalspieler im Fokus
Das TOP4 2014 ist Geschichte, aber es wird noch lange in Erinnerung bleiben. An beiden Tagen bekamen die bis zu 2.200 Zuschauer in der Artland Arena Quakenbrück packende Partien, viel versprechende deutsche Youngster und zwei neue Titelträger zu sehen. In der JBBL folgte Gastgeber Young Dragons Quakenbrück auf den Meister von 2013, den TSV Bayer Leverkusen. In der NBBL beendete ALBA Berlin die Vorherrschaft von CYBEX Urspring. Beide Titelgewinner hatten überdies die überragenden Akteure der Saison und des TOP4 in ihren Reihen.
Nur ein einziges Spiel verlor CYBEX Urspring in der Saison 2013/14 – aber dies ausgerechnet im NBBL-Finale. ALBA Berlin schaffte das, was in den sieben Monaten zuvor keiner anderer Mannschaft gelungen war, nämlich den bis dato amtierenden Titelträger zu besiegen. Den Albatrossen gelang das dank eines selbstbewussten Auftretens, einer ganz starken Defensivleistung und zwei Akteuren, die von Urspring kaum zu stoppen waren. Ismet Akpinar erzielte 25 Punkte, davon 17 an der Freiwurflinie (bei 17 Versuchen!). Zum Matchwinner aber avancierte Niklas Ney. Der bullige Center setzte sich ein ums andere Mal gegen die lange Garde der Urspringer um Mahir Agva und Christian Sengfelder durch und erzielte im Schlussviertel die entscheidenden Punkte. Völlig verdient feierte ALBA nach 40 höchst intensiven Minuten einen 69:56-Sieg und damit den zweiten NBBL-Titel nach 2009. Im Halbfinale hatten sich die Berliner in einer Defensivschlacht mit 50:40 gegen die Schoder Junior-Giraffen Langen durchgesetzt, Urspring bezwang die finke baskets Paderborn mit 77:66.
Das, was Urspring in der NBBL verwehrt blieb, nämlich eine perfekte Saison, schafften die Young Dragons Quakenbrück / Osnabrück. Der TOP4-Gastgeber blieb während der kompletten Saison ungeschlagen (ein Novum in der bisherigen JBBL-Historie) und feierte dank des 68:60-Sieges über den TSV Tröster Breitengüßbach den ersten Titel des jungen Quakenbrücker Jugendprogramms. An Spannung nicht zu überbieten war tags zuvor das Halbfinale der Jungdrachen gegen den FC Bayern München, das erst nach Verlängerung mit 90:88 an die Hausherren ging. Bayerns überragender Akteur Richard Freudenberg (37 Punkte, 16 Rebounds) hatte es mit dem letzten Wurf in der Hand, die Partie in die nächste Overtime zu schicken, doch der Forward scheiterte und wurde zum tragischen Helden. Diese Rolle hätte auch, im Falle einer Quakenbrücker Niederlage, Isaiah Hartenstein spielen können. Der Liga-MVP vergab beim Stand von 80:80 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zwei Freiwürfe und einen Korbleger, doch am Ende sollte Hartenstein mit 30 Zählern und 16 Rebounds neben Jan Philipp Mügge (27 Punkte, 9/13 Dreier) der Garant für den Finaleinzug und den späteren Titelgewinn sein.
Zusammen mit Ismet Akpinar war Isaiah Hartenstein nicht nur der überragende Spieler der Saison, sondern auch des TOP4-Wochenendes. Beide wurden jeweils zum MVP der Saison gewählt und auch zum „wertvollsten Spieler“ des Turniers. Sowohl im Halbfinale als auch im Finale hatte Akpinar jeweils 25 Punkte erzielt. Hartenstein, der wenige Wochen vor dem TOP4 noch der Einladung zum „Jordan Brand Classic“ nach New York gefolgt war, beeindruckte beim Turnier mit Allrounder- und Leader-Qualitäten.
Neben diesem Duo wurden im Rahmen des TOP4 eine Reihe weiterer Akteure geehrt. Zum besten Verteidiger in der NBBL wurde zum zweiten Mal in Folge Daniel Mayr von Science City Jena gewählt. Als „Trainer des Jahres“ wurde Fabian Villmeter ausgezeichnet, der nach dem Langener JBBL-Team (2013) nun die U19-Mannschaft der Hessen zum TOP4 führte. Niklas Kiel von den finke baskets Paderborn erhielt den „Roland-Geggus-Award“ als Rookie des Jahres. In der JBBL wurden neben Isaiah Hartenstein (MVP) Jacob Hollatz von den Sharks Hamburg (Bester Verteidiger) und Janik Sheriff (SG RheinHessen, „Roland-Geggus-Award“ als bester Rookie) geehrt. Den „Familien-Triumph“ bei Hartensteins machte Vater Florian perfekt, der zum „Trainer des Jahres“ gekürt wurde.